Havøysund-North Cape-Skarsvåg
Früh am Morgen weckte uns ein 35kn stürmischer Wind. Im Laufe des Morgens beruhigten sich Wind und See ein bischen, und wir hissen Segel gen Arktischen Ozean und Nordkap.
Der nördlichste Punkt unserer Reise (71° 11.450'N) war tatsächlich vor dem "offiziellen" Nordkap: die Landzunge Knivskjellodden (im Bild vor dem Nordkap zu sehen). Nur ist die leider nicht so beieindruckend wie die Steilküste und das Plateau des "offiziellen" Nordkaps, das es gut mit dem Tafelberg am Kap der Guten Hoffnung aufnehmen kann, und bekam daher nicht den Titel - das Leben ist schon ungerecht!
Für diejenigen, die geografisch nicht so bewandert sind: wir befinden uns nun nördlich von Alaska und größtenteils nördlich der Nordwestpassage zwischen der Beringsee und Grönland.
Nachdem wir am nördlichsten Punkt einen kleinen Umtrunk hatten, ging es ganze 5nm wieder gen Süden zum nördlichsten Fischerdorf der Welt: Skarsvåg. Hier gibt es keine Bäume, und die Fischer gehen das ganze Jahr über in der rauhen Barentssee zum Fischen - unglaublich.
Hammerfest--Havøysund
Die Stadt wurde plötzlich mit Touristen überschwemmt - ein Kreuzschiff ist angekommen, und entlud seine Ladung. Also hieß es für uns: Nix wie weg von hier. Wir füllten noch Wasser und Diesel auf und waren auch schon auf dem Weg, als der erste Offizier 4-5 nm später Delfine ausfindig machte.
Diesmal waren es Weißschnauzendelfine: ein großer und ein kleiner!
Zuerst schwammen sie ums und unterm Boot. Danach wurde es dem größeren, der einen großen und deutlichen weißen Flecken hinter der Finne hatte, wohl langweilig: er trollte sich von dannen, und blieb in sicherer Entfernung auf Beobachtungsposten.
Der kleine Delfin blieb und versuchte 20 Minuten lang mit Welkin zu spielen!
Totale Windstille - unter Motorenkraft ging es nach Havøysund, und mit Unterstützung der Strömung erreichten wir zeitweise eine Geschwindigket von mehr als 10 Knoten. Die Sonne schien und es war - relativ - warm. An Land unternahmen wir eine kleine Tour auf den lokalen Dorf-Hügel und kamen gerade rechtzeitig, d.h. vor dem Regen, zum Boot zurück. Wir liegen hier am Ende des Schwimmsteges vor dem großen grauen Gebäude.
Bergsfjord-Hammerfest
Im Laufe des Morgens hob sich der Nebel, aber der Wind blieb schwach. Als der Wind schließlich Fahrt aufnahm, segelten wir aber trotzdem nicht: Das verstopfte Toilettenrohr beschäftigte uns den ganzen Tag und daher war nix mit segeln heute.
Am Abend, nachdem das vestopfte Toilettenrohr wieder sauber und montiert war, blockierte ein anderes Rohrteil! Zum Glück gibt es noch die 2. Toilette :-).
Oben: Hier liegen wir am Gästeschwimmsteg im Zentrum von Hammerfest. Es gibt Strom, aber kein Wasser. Waser und Diesel bekommt man auf der anderen Seite der Bucht, dort, wo auch die Kreuzschiffe sind.
Hamneneset-Bergsfjord
Wenig Wind, wir konnten nur ein paar Stunden unter Segeln den Kværnagen-Fjord überqueren, dann ging es Richtung Lopphavet.
Auch die Aussicht läßt zu wünschen übrig!
Von Zeit zu Zeit hob sich der Nebel, gerade genug um ein bischen die Berge zu sehen, aber der schöne Lyngenfjord blieb versteckt in den Wolken.
Mittsommerfest. Als wir ankamen, brannte schon das Sankt-Hans-Feuer im Hafen. Das Wetter spielte leider nicht mit: Regen und Kälte ließen uns den Abend mit einem Film unter Deck verbringen.
Der Hafen von Bergsjø. Wir liegen an einem kleinen Schwimmsteg mit Erlaubnis des Besitzers. Bei Westwind gibt es Dünung im Hafen!
Tromsø-Hamneneset
Nachdem wir Proviant geladen hatten, verließen wir Tromsø in Richtung Grøtsundet im Ullsfjorden. Windstille - und die eiserne Genua lief den ganzen Tag.
Lyngen's Alpen.
Welkin festgemacht in der Mitte von Fischerbooten. Der Hafen ist sehr geschützt, und hat einen weiteren Schwimmsteg für kleine Boote.
The rookie sailor's corner
Endlich Wasser!
Blick von Nord-Leangen in Richtung Kvasstinden (1011m) - der Berg mit der Spitze - einer von vielen Berge in Lyngen.
Hafentag in Tromsø
Der Deckshelfer verließ früh am Morgen das Boot. Und während der Kapitän und die Schiffs-Hunde auf das Eintreffen des ersten Offizieres warteten, wurden Instandhaltungsarbeiten verrichtet.
Hier liegen wir festgemacht im Zentrum von Tromsø; im Hintergrund die markante und moderne Eismeerkathedrale.
Finnsnes-Tromsø
Kaum Wind, dafür Wolken und Regen und sehr starke Strömungen, so ging es mit Motorkraft los, bis wir schließlich die 2. Hälfte nach Tromsø segeln konnten.
Der Kapitän hat sein neues Navigationssystem unter dem Halb-Verdeck installiert. Perfekt für dieses Wetter!
Der Höhepunkt des Tages kam, als die Yacht des norwegischen Königshauses auf ihrem Weg nach Sommarøy passierte.
Harstad-Finnsnes
Mit gemütlichem Segeln ging es los; nach einigen Stunden verschwand allerdings der Wind, und der Rest der Strecke wurde unter Motorenkraft zurück gelegt - auch kein Problem bei dem fantastischen Panorama!
Auf den Bergen ist noch immer Schnee zu findent - man merkt: es geht gen Norden!
Der Gästehafen von Finnsnes ist bestens vor den Strömungen außerhalb der Mole geschützt. Er befindet sich 15min zu Fuß nördlich vom Stadtzentrum.
Skutvik-Harstad
Die Lofoten sind eine beeindruckende, bergige Inselkette, die mehr als 200km vom Festland ins europäische Nordmeer hineinreicht. Heute war die Inselkette komplett sichtbar. Wir empfehlen, den Scrollbar zu verwenden.
Oben: Tjeldsundet nach dem Regen.
Ein weiterer sonniger Tag. Wir kreutzen Vestfjord mit leichter W-Brise. In Tjeldsundet trat Regen an die Stelle des Windes, aber immerhin war die Strömung mit uns: unsere Geschwindigkeit war bis 10 Kn.
Nach 12 Stunden segeln, machten wir am Schwimmsteg in Harstad fest. Während der Nacht gab es weder Wind noch Wellen, so daß die Dünung im Hafen gering war.
Der Hafen befindet sich rechts vom Fährhafen, direkt unter der Sprunschanze.
Bodø-Skutvik
Endlich unter Segeln! Anfangs hatten wir 15-18kn NW, bis nach Landegode. Es war sonnig, aber kalt! Nachmittags ließ der Wind sehr nach, aber der hartnäckige Deckhelfer bestand darauf, bis zum Gästehafen von Skutvik zu segeln - 12 lange Stunden!
Die 30m lange Gästebrücke liegt gut geschützt hinter Wellenbrechern, und es gibt Wasser und Strom. Hinten im Bild ist die Bück für die Fähren zu sehen.
Nur 200m vom Hafen, vor einer kleinen Pension, ist dieser bezaubernde Sandstrand zu finden.
Um Mitternacht bekamen wir Besuch vom Loch Ness Monster - genauer betrachtet: eine harmlose Hafen-Robbe.
Dieser Austernfischer hatte sein Nest gerademal 10m entfernt von der Pension...
... mit 2 so gut getarnten Eiern, daß man leicht versehentlich drauftreten kann.
Bodø
Der Deckhelfer kam heute an, gerade rechtzeitig um bei den letzten Vorbereitungen zu helfen - Segel aufziehen, Beiboot aufpumpen. Das Einkaufen haben wir auf morgen verschoben.
Wir befinden uns nun im Gebiet der Mitter-nachtssonne. Das Bild unten wurde um 22:00 geschoßen.
Und hier eine Möwe mit einem kleinen Dorsch.
Bodø
Am 10. Juni flog der Kapitän nach Bodø und verbrachte die nächsten Tage damit, das Boot klar zu machen.
Feiner Sand und Staub der Werft drang während der Wintermonate in das Boot hinein - und saubermachen war angesagt!
Das Deck wurde gereinigt und der Rumpf poliert.
Der letzte Punkt auf der Liste war, den Motor zu checken, und wenige Studen bevor das Boot zu Wasser gelassen wurde , wollte der Motor einfach nicht anspringen!
Eine eilige Überprüfung ergab, daß die Batterie nur 5 Volt anzeigte. Glücklicherweise stellte die Werft eine Ersatzbatterie, und der Motor erwachte zum Leben.
Die alte Batterie hatte 13 Jahre auf dem Rücken - ich denke, sie hat verdient ausgedient.
Unten: Endlich kommt das Boot wieder ins Wasser!